Raa-Besenbeck,

Großeinsatz am Schöpfwerk Raa-Besenbeck

Ein Ausfall der Pumpen im Schöpfwerk Raa-Besenbek (Kreis Pinneberg) war der Anlass für einen Großeinsatz des Technischen Hilfswerks (THW) in der Vorweihnachtszeit. Am Morgen des 15.12.2023 erkundeten der Zugführer und der Gruppenführer der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen des Ortsverbandes (OV) Elmshorn die Einsatzstelle. Schnell wurde klar, dass an der Einsatzstelle nur Platz für wenige große Pumpen sein wird. Deshalb wurden aus ganz Norddeutschland die größten Pumpen angefordert. Aus Niedersachsen wurden die Ortsverbände Bad Essen und Stade und der OV Hamburg-Bergedorf zur Unterstützung mit ihren Pumpen alarmiert.

 

Über den Hauptkanal am Schöpfwerk in Raa-Besenbek werden ca. 3.300 Hektar Land in den Kreisen Steinburg und Pinneberg durch den Sielverband Raa entwässert. Die zwei Pumpen im Schöpfwerk schaffen zusammen eine Förderleistung von 420.000 Litern pro Minute. Nach dem Ausfall einer Pumpe fiel dann am vergangenen Donnerstag auch noch die zweite Pumpe aus. Da die Reparatur des fast 60 Jahre alten Schöpfwerks mehre Wochen oder gar Monate in Anspruch nehmen wird, wurden bei einer Spezialfirma in den Niederlanden zwei Hochleistungspumpen bestellt. Bis diese Pumpen einsatzbereit sind, soll das THW die Zeit überbrücken und Wasser aus dem durch die Schneeschmelze schon vollen Hauptkanal in die Krückau befördern.

 

Die Kameraden des OV Bad Essen unterstützen mit einer Schmutzwasserpumpe mit einer maximalen Förderleitung von 25.000 Litern pro Minute.  Als die Pumpe mit der größten Förderleistung im THW ist sie samt Material auf einem LKW-Anhänger verlastet. Die Ortsverbände Stade und Hamburg-Bergedorf haben jeweils eine Schmutzwasserpumpe mit einer Förderleistung von bis zu 15.000 Litern pro Minute bereitgestellt. Dazu kommt noch die Schmutzwasserpumpe des OV Elmshorn und diverse kleinere Tauchpumpen. Alle Pumpen zusammen kommen auf eine tatsächliche Gesamtförderleitung von etwa 60.000 Liter pro Minute.

 

Neben der Wasserförderung gibt es jedoch noch andere Aufgaben bei einem solchen Einsatz. Die gemeinsame Gruppe von THW- und Feuerwehrkräften des Kreises Pinneberg zur Elektroversorgung unterstützt mit zwei mobilen Notstromaggregaten, damit die Einsatzstelle mit Strom für Beleuchtung, Pumpen und Verpflegung versorgt wird. Die Fachgruppe Wassergefahren des OV Pinneberg hat mit ihrem JetFloat-System einen schwimmenden Steg gebaut, von dem aus mehreren Tauschpumpen in den Einsatz gebracht wurden.

 

Nach dem anfangs die Verpflegung durch die Köche des OV Elmshorn sichergestellt wurde, übernahm ab Sonntag die Fachgruppe Logistik-Verpflegung des OV Barmstedt. Die Kameradinnen und Kameraden des Nachbar-OV versorgen die Einsatzkräfte nahe der Einsatzstelle mit täglich drei Mahlzeiten und stehen darüber hinaus rund um die Uhr in Bereitschaft. Die Fachgruppe Logistik-Verpflegung errichtete ihre mobile Küche auf dem Hof des örtlichen Deichgrafen, nahe der Einsatzstelle. Dort sind auch die Einsatzkräfte untergebracht, welche nicht täglich zum Schichtwechsel nach Hause fahren können. Den Treibstoffbedarf an der Einsatzstelle stellt die Fachgruppe Logistik-Materialwirtschaft des OV Neumünster sicher. Sie versorgen zweimal täglich die Einsatzstelle mit Motoröl und ungefähr 1000 Litern Diesel. 

 

Des Weiteren haben die Ortsverbände Eckernförde, Husum, Schleswig, Pinneberg und Kaltenkirchen die Einsatzstelle mit Fahrplatten beliefert, damit der aufgeweichte Untergrund begangen und befahren werden kann. Zudem unterstützte das Team der Pressesprecher des Kreisfeuerwehrverbandes, sowie das Media-Team Küste des THW Landesverbands „Küste“ mit der Betreuung der Presse vor Ort, sowie der Medienarbeit.

 

Am 18.12.2023 erreichten die Hochleistungspumpen aus den Niederlanden die Einsatzstelle und die Fachfirma begann mit dem Aufbau. Dieser wird voraussichtlich mehrere Tage dauern. Wenn die zwei Tauchpumpen der Spezialfirma laufen, werden weitere 240.000 Liter pro Minute in die Krückau gefördert. Durch die Pumpen des THW gelang es bisher den Pegelstand am Schöpfwerk zu senken, jedoch ist für die nächsten Tage Regen angekündigt. Die Entwicklung des Wetters wird aktuell sehr genau beobachtet.

 

Das THW wird mit seinen Einsatzkräften und seiner Technik so lange wie nötig unterstützen und vor Ort bleiben, auch wenn alle hoffen Weihnachten bei den Familien zu verbringen. In einem Einsatz wie diesem wird wieder deutlich, dass der modulare Aufbau des THW aus sehr verschiedenen Fachgruppen für alle Teilaufgaben Spezialkräfte hervorbringt und sich mit den Stärken der einzelnen Einheiten ein Einsatz effektiv und effizient gelöst werden kann.

 

Wir bedanken uns bei allen eingesetzten Einsatzkräften, den beteiligten Ortsverbänden, den Familien und Arbeitgebern, sowie der örtlichen Bevölkerung für die Unterstützung in diesem Einsatz.

 

Text: THW-Elmshorn

 


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